Montag, 16. August 2010

Ankommen, wundern, staunen: Willkommen in Amerika!

Ich kann es kaum glauben, wir sind wirklich da!!! Irgendwie haben wir es geschafft, den ganzen Trubel im Vorfeld mit weniger als einer Packung Beruhigungsdragees und dem Minimum an Abschiedsschmerz-Totalzusammenbrüchen zu überstehen und in die USA einzureisen, ohne verhaftet, ausgeraubt oder abgewiesen zu werden.
Es ist, wie ich es mir immer erträumt habe: bei Jerry Springer schlagen sich zwei dumme Frauen (von denen eine neun Kinder vom Bruder der anderen hat, wenn ich das hier richtig verstehe…), das People-Magazin zerreißt sich das Maul über Jennifer Aniston, wenn man nicht will, muss man keinen Schritt zu Fuß gehen und im Supermarkt gibt es lustige Drogen. Auch ohne Rezept!
Am Flughafen in New York haben wir erst mal bei Starbucks mit einem fettreduzierten Caramell-Frappuccino auf unser neues Leben angestoßen und sind auch gleich ins Gespräch mit einer netten Frau mittleren Alters gekommen, die uns das Kunstmuseum in Atlanta ans Herz gelegt hat. Dort hätten sie jetzt auch Bilder von diesem Dalí. Stefan zeigte mir eine bis dato unbekannte Facette seiner Persönlichkeit und entpuppte sich natürlich als großer Kunstkenner: mit einer abwertenden Handbewegung bezichtigte er Dalí, ein „crazy guy“ (deutsch: verrückter Typ) zu sein. Na gut, dann bleibt das aufstrebende Akademikerpärchen eben bei der guten alten Fernsehunterhaltung. Wie schädlich können Talkshows schon für den Intellekt sein????
Nachdem wir endlich im Flugzeug nach Atlanta saßen, übermannte uns eine bleierne Müdigkeit. Nach 24 Stunden auf den Beinen versanken wir 2 Stunden in einen traumlosen Schlaf, der sich für unseren Nacken ein wenig nachteilig auswirkte. Nachdem wir erwacht waren und unsere Gliedmaßen sortiert hatten, stellten wir beim Blick aus dem Fenster fest, dass sich das Flugzeug auf dem Boden befand und dachten schon, wir seien wieder gelandet. Haha, naive Deutsche! Zu diesem Zeitpunkt waren wir noch nicht mal gestartet! Das sieht man hier anscheinend nicht so eng mit der Pünktlichkeit im Flugverkehr. Aber was soll`s, immerhin werden Saft und Snacks verteilt. Vermutung: die tun hier was ins Essen, um die Leute ruhig zu stellen. All ihre Emotionen werden mit diesen Substanzen so lange unter Verschluss gehalten, bis sie sich endlich begleitet von lächerlichen Zuckungen in einem großen Wutanfall während der Jerry-Springer-Show entladen. Dieser Fernseher läuft schon ´ne Weile und bis jetzt war die Jerry-Springer-Show jede dritte Sendung. Kein Witz! Ich werde das weiter beobachten.
Ortszeit ist jetzt 17.30 Uhr. Nächste Schritte: meinen Mann aus dem übrgroßen Hotelbett werfen und peinliche Touristensachen machen. Dieses Hotel hat einen Pool – ich habe einen Hintern. Wir wissen alle, was das bedeutet!
Nachtrag, egoistisch wie ich bin, habe ich vergessen, den Tag meines Mannes zu schildern: Da passierte allerdings wenig Überraschendes. Stefan Falkner, ein Name, der für Erfolg steht, hat auch heute wieder bewiesen, wie überragend er ist: Mit dem Doktorvater per du, beim Englischtest gepunktet und ganz nebenbei für sein Jerry-Springer-abhängiges Frauchen zwei Joboptionen an Land gezogen. Ich liebe diesen Mann!!!!

2 Kommentare:

  1. Sehr schön, Frau Falkner. Wir freuen uns zu hören, dass sie gut angekommen sind.
    Ihre Verspätung in New York erinnerte mich spontan an den wohl schnellsten Sprint meines Lebens, als ich in New York von einem Terminal zum anderen hetzte,um dann noch im Flugzeug zwei Stunden auf den Abflug zu warten. Ich hätte nie gedacht, dass ich so sportliche Höchstleistungen aus mir heraus kriegen kann.
    Bitte halten Sie uns weiterhin auf dem Laufenden. Wir freuen uns auf ihre weiteren Reiseberichte.

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  2. Hach diese Physiker und ihr mangelndes Verständnis für alles künstlerische in der Welt... Man gut, dass du da den feingeistigen Gegenpol bildest und dich derweil kulturell bildest :)
    Freut mich zu hören, dass ihr heil angekommen seid, dann kann ja das große Who-cares-about-Conny-Reimann-Abenteuer beginnen! Habt ihr denn auch schon einen von diesen Schwarzen gesehen, von denen man schon soviel gehört hat? Ich hoffe ihr habt euch bereits eine Waffe zugelegt, falls einer dieser Wilden auf eurem Grundstück auftauchen sollte.
    Im Übrigen sehe ich mich verpflichtet, euch über das deutsche Fernsehprogramm auf dem Laufenden zu halten, damit ihr seht, dass wir uns auch im alten Europa nicht lumpen lassen: Olivia Jones wurde für die Sendung "Das Tier in dir" von RTL2 gezwungen, mit Lamas zusammen zu leben und sich dabei filmen zu lassen. Beat that, Springer!

    Freue mich auf die nächsten Berichte!

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